Elektromontagen R&B

Wallbox
Die Vorteile einer eigenen Wallbox
Theoretisch ist es möglich, ein E-Auto mithilfe einer normalen Haushaltssteckdose aufzuladen. Das ist aber nicht nur sehr langsam, sondern auch gefährlich: Hierbei besteht immer die Gefahr von Kurzschlüssen und Kabelbränden, da Steckdosen und deren Zuleitungen nicht auf derartige Dauerbelastungen ausgelegt sind.
Die eigene Wallbox zuhause ist daher die beste und sicherrste Lösung zum Laden Ihres E-Autos und bietet Ihnen dazu noch einige Vorteile:
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Schneller: Die Ladezeiten verringern sich um ein Vielfaches
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Sicher: Keine Gefahr von Kabelbränden oder Kurzschlüssen
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Immer Verfügbar: An Ihrer eigenen Wallbox können Sie jederzeit bequem Energie tanken
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Automatisiert: Die Ladeleistung wird automatisch zwischen dem E-Auto und der Wallbox geregelt
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Praktisch: Sollten Sie eine Wallbox nutzen, die über ein Backend (intelligenten Zähler) verfügt, können Sie den geladenen Strom Ihres Dienstwagens bei Ihrem Arbeitgeber abrechen.
Wo sollte die Wallbox installiert werden?
Eigenheimbesitzer können sich problemlos den Ort, an dem die Wallbox von einem Fachmann installiert wird, frei aussuchen. Der beste Ort zur Installation einer privaten Wallbox ist der, an dem für gewöhnlich das Elektroauto abgestellt wird: in einer Garage, unter dem Carport oder an einem unüberdachten Stellplatz.
Die Wahl des Installationsortes hängt aber auch von weiteren Faktoren ab. Dabei geht es in erster Linie um bauliche Aspekte, wie zum Beispiel die Tragfähigkeit der vorgesehenen Wand. Die meisten Wandladestationen sind jedoch sehr leicht (ca. 4 Kilogramm), sodass auch ältere Wände und Putzuntergründe für die Montage geeignet sind. Sollte die Wand aber doch nicht ausreichend tragfähig sein, können die kompakten Wallboxen für daheim fast immer auch auf speziellen Stelen montiert werden. Sie eignen sich dadurch auch für Carports oder Außenstellplätze.
Soll die Installation an einem Ort erfolgen, der über keinen Stromanschluss verfügt, muss dieser gelegt werden. In diesem Zusammenhang muss die Versorgung im Hausverteilerkasten (Stromkasten) überprüft und ggf. angepasst werden. In diesem Schritt können Sie zudem prüfen lassen, ob eine Installation eines Smart Meters (intelligenter Zähler) möglich ist. Der intelligente Zähler zeigt Ihnen transparent die Verbräuche Ihres Haushalts an und eine Abrechnung, beispielsweise bei einem Dienstwagen, wäre möglich.
Anmeldung der Wallbox beim Netzbetreiber
Bevor Sie Ihre Wallbox installieren, informieren Sie Ihren zuständigen Stromnetzbetreiber. Dies übernimmt im Regelfall der Elektroinstallateur ohne zusätzliche Kosten für Sie. Nach derzeitiger Gesetzeslage sind Sie dazu verpflichtet, den Anschluss der Wallbox bis einschließlich 11 kW vorab Ihrem Netzbetreiber zu melden. Das dient ausschließlich der Information und damit der Netzstabilität. So fällt es dem Netzbetreiber leichter, die lokalen Belastungen einzuordnen, eine stabile Versorgung für alle zu garantieren und eine Überlastung des Netzes zu vermeiden. Sollte es notwendig werden, kann er dann frühzeitig Maßnahmen einleiten und das Netz für die neuen Anforderungen rüsten. Bei mehr als 11 kW benötigen Sie zudem eine Genehmigung. Der Netzbetreiber prüft nach Ihrem Antrag Ihren Hausanschluss und ob das Stromverteilnetz geeignet ist.
Bitte beachten Sie, dass dieser Prozess je nach Stromnetzbetreiber mehrere Monate dauern kann und dass viele Netzbetreiber eine Anmeldung durch einen Elektriker bevorzugen.
Für den Antrag einer Genehmigung sollten Sie folgendermaßen vorgehen:
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Per Postleitzahl suchen Sie Ihren zuständigen Netzbetreiber
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Erkundigen Sie sich auf der jeweiligen Homepage nach den Anforderungen
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Halten Sie beim Kontakt die geplant kW-Größe Ihrer Wallbox und Ihre Kundennummer bereit.
Wie wird eine Wallbox installiert?
1. Vorabcheck des Netzanschlusses
Der erste Schritt einer Installation einer Ladestation ist die Überprüfung der Dimensionierung Ihres Hausanschlusses. Damit die Wallbox die volle Leistung abgeben kann, bedarf es einer ausreichend großen Leistungsreserve Ihres Hausanschlusses. Dieser Wert ist einerseits abhängig in welcher Wohnsituation Sie sich befinden. Einfamilienhäuser haben bspw. eine größere Hausanschlussleistung als kleinere Wohnungen in Mehrfamilienhäuser. Andererseits haben vor allem stromintensive Großverbraucher (bspw. Durchlauferhitzer / Wärmepumpe / Sauna/ Pool) einen erheblichen Einfluss auf die noch zur Verfügung stehende Leistung Ihres Hausanschlusses.
Sollten Sie keine nennenswerten (Groß-) Verbraucher besitzen, ist der Hausanschluss normalerweise groß genug dimensioniert.
2. Anpassungen im Zählerkasten und Leitungsverlegung
Alles beginnt mit Ihrem Zählerkasten. Dieser ist mit die wichtigste Komponente. Die Beschaffenheit des Zählerschranks ist grundsätzlich in den technischen Anschlussbedingungen Niederspannung (TAB) geregelt. Die zugehörige DIN VDE-AR-N 4100 regelt, welche Komponenten verpflichtend verbaut werden müssen. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass Ihr Zählerschrank diesen Normen entspricht. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass ggf. eine (Teil-)Modernisierung notwendig ist, damit die Richtlinien erfüllt werden (bspw. bei Häusern die älter als Baujahr 1990 sind).
Im Rahmen des Vor-Ort-Checks oder der Installationspakete prüfen wir die Konformität Ihres Zählerschranks und werden Sie bei Anpassungsbedarf darüber in Kenntnis setzen, sowie gemeinsam die weiteren Möglichkeiten besprechen.
In Abhängigkeit Ihrer elektrischen Vorinstallation bedarf es für die Errichtung einer Ladestation einen separaten Stromkreis mit einem ausreichend dimensionierten Leitungs-sowie Fehlerstromschutzschalter (FI-und LS-Schutzschalter). Hierbei ist darauf zu achten, dass keine weiteren Geräte an diesen Stromkreis angeschlossen sind. Gibt es dort, wo die Wallbox installiert werden soll, bereits einen Starkstromanschluss, kann dieser im Normalfall für die Ladestation genutzt werden. Sind Sie sich nicht sicher, werden wir Ihre individuelle Situation im Rahmen eines Vor-Ort-Checks auf die Nutzung für die künftige Ladestation überprüfen werden.
Für eine vollständige Installation und Inbetriebnahme der Ladestation sind in Ihrem Zählerkasten im häufigsten Fall noch diverse technische Komponenten entsprechend den gültigen Normen und technischen Anschlussbedingungen des lokalen Verteilnetzbetreibers nachzurüsten. Hierzu zählen bspw. der Selektive Leitungsschutzschalter (SLS), sowie der Überspannungsschutz (ÜSS).
Der SLS ist ein strombegrenzendes Schaltgerät und kann bei Überlast oder Kurzschluss die Stromzufuhr der gesamten Anlage unterbrechen. Aufgrund der Nutzungsänderung Ihrer Hausinstallation von Aussetzbetrieb (kein größerer Stromverbraucher ist dauerhaft in Betrieb, sondern nurzeitweise) auf Dauerlastbetrieb (bspw. eine Ladestation, die mit 11 kW eine lange Zeit über betrieben wird) ist dieser gemäß DIN VDE-AR-N 4100 Vorschrift. Es kann vorkommen, dass ein vorhandener SLS, aufgrund der sich nun veränderten Anforderungen einer Ladeinfrastruktur, in einen anderen Modell-Typ getauscht werden muss.
Blitzeinschläge in Ihr Haus oder in der Nähe führen zu Überspannungen im Stromnetz und können die gesamte elektrische Anlage inklusive Ihres Elektrofahrzeugs schädigen. Um hohe Folgekosten zu vermeiden, schreibt die DIN VDE 0100-443/-534 den Einbau eines Überspannungsschutzes vor. Sofern sich in Ihrem Haus noch kein ÜSS befindet, wird dieser im Rahmen der Installation der Ladestation verpflichtend in Ihrem Zählerschrank nachgerüstet. Sollte die Ladestation mehr als >10 Meter vom ÜSS entfernt (meist im Zählerkasten verbaut) installiert werden, wird ein zweiter Überspannungsschutz mit anderer Typenklasse notwendig. Dieser wird meist in einem separaten Kleinverteiler kurz vor der Ladestation installiert. Diese zusätzliche Komponente ist erforderlich, damit die resultierenden Überspannungen im Stromnetz kompensiert und nicht an die Ladestation und Ihr Elektrofahrzeug weitergegeben werden.
Um eine künftige Steuerbarkeit Ihrer Ladestation durch den Verteilnetzbetreiber gewährleisten zu können, empfehlen wir Ihnen bereits eine Kommunikations-bzw. Datenleitung von der Ladestation in den Zählerkasten mit zu verlegen. Diese Maßnahme räumt dem Netzbetreiber das Recht ein, Ihre Ladestation im Bedarfsfall zu regulieren.
3. Wanddurchbruch
Damit der Strom an der Ladestation ankommt, muss die Leitung vom Verteilerkasten an den Installationsort der Wallbox gelegt werden. Steht Ihr Verteilerkasten im Keller sind in der Regel noch weitere Innenraum-Mauerdurchbrüche notwendig. Diese sind aber nur so groß, dass das Kabel hindurchpasst. Selbstverständlich für uns ist die fachgerechte Abdichtung der Bohrlöcher.
Haben Sie bspw. einen wasserundurchlässigen Keller („Weiße Wanne“) benötigt es bei Ihnen voraussichtlich eine aufwendigere Kernbohrung. Hierfür wird zur fachgerechten Abdichtung im Normalfall eine Ringraumabdichtung verwendet. Sind Sie unsicher welche Voraussetzungen Sie erfüllen? Dann buchen Sie unseren Vor-Ort-Check und unsere Fachexperten beraten Sie gerne im Rahmen einer Vorortbegehung.
4. Montage der Wallbox
Ist das Kabel gelegt (oder schon vorhanden), wird die Wallbox an die Wand geschraubt. Danach erfolgt durch unsere Techniker ein Funktionstest und die Ladestation wird gemäß Inbetriebnahmeprotokoll technisch abgenommen. Als letzter Schritt erhalten unsere Kunden eine Ersteinweisung zur Nutzung der neuen Wallbox. Sobald alle Fragen geklärt sind wünschen wir viel Spaß beim Laden.